Dienstag, 19. April 2016
anfangen.
Hallo ...

Jetzt habe ich mir also einen Blog angelegt. Vor Jahren habe ich das schonmal versucht, aber da war viel zu viel drumherum und es war auch nicht wirklich fokussiert.
Ich will hier einfach nur schreiben, was mir im Kopf herum geht.

Über zehn Jahre sind seit meiner ersten Diagnose vergangen, damals hieß es 'mittelschwere bis schwere Depression, Soziale Phobie, leichte Essstörung und daraus resultierende emotionale Instabilität' und so weiter und so weiter... es kam immer mal wieder was dazu und ging wieder weg, zwischendurch hieß es auch mal Schizophrenie und was weiß ich nicht alles... auf jeden Fall ein ganzes Bündel voll von Zeug, was eigentlich keiner in seinem Kopf braucht.

Ich werde hier keine sorgfältige Selbstanalyse schreiben oder mich Punkt für Punkt mit einzelnen Aspekten auseinander setzen. Zumindest nicht geplant und nicht absichtlich.

Ich will einfach nur versuchen, alles aus meinem Kopf rauszuschmeißen was mich darin belastet.
Dazu gehören Gedanken, Gefühle und Erinnerungen. Deswegen mache ich das hier anonym.

Inzwischen habe ich gut fünf oder sechs Jahre meines Lebens an diese Krankheit/en verloren. Sie haben mich davon abgehalten, den Schulabschluss so zu machen, wie ich es gerne getan hätte. Sie haben mich davon abgehalten, ganz normal einen Beruf zu finden. Sie haben mich dazu gebracht, perspektivenlos vor einem Leben finanziert von Hartz4 zu zittern. Noch ist es nicht ganz so weit. Und ich will es nicht dazu kommen lassen.
Ein kleiner Rest Kampfgeist ist nach all den Jahren noch da. Vor zehn Jahren kam die offizielle Diagnose, krank bin ich aber schon seit insgesamt ungefähr - ganz genau lässt sich das nicht festmachen - sechzehn Jahren.

Mein letztes bisschen nicht von Zweifel und Angst zerfressenes Ich kämpft sich raus und sagt, dass es die Krankheit nicht mehr möchte, dass es frei sein möchte.
Das ist schwerer, als es sich vielleicht anhört.

Nachdem ich fast mein ganzes bewusstes Leben so gelebt habe, ist die Angst, was oder wer ich bin, wäre die Depression weg, riesengroß. Schließlich gehört sie so fest zu mir, schon immer, was, wenn da ohne sie gar keine Persönlichkeit mehr da ist?

Sie war und ist die einzige Konstante in meinem Leben, war immer da und ging nie weg.

Bin ich meine Depression? Ich will es nicht sein. Ich will Freude spüren und glücklich sein, ohne den Schatten.

In diesem Blog kommt kein strukturiertes Tagebuch einer rational denkenden Person. Falls jemand das liest, sollte er oder sie nichts erwarten.

Ich schreibe nur, was mir durch den Kopf geht. Unzusammenhängend. Ich muss den Druck loswerden, und daher werde ich mir hierbei auch keinen machen.

Oder es zumindest versuchen.



PS: Falls jemand Rechtschreib- oder Tippfehler findet, darf derjenige mir diese gerne zurück geben, damit ich sie korrigieren kann.

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